Als Antwort auf: Analphabetismus - Ein verdrängtes Phänomen
Kommentar von: Dr. Conrad Lienhardt

“Buchstäblich verloren: Analphabetismus in Österreich” - so titelte ein ORF Beitrag im Journal Panorama vom 5. September 2022. Die letzte umfassende Untersuchung zum Analphabetismus in Österreich hat 2012 stattgefunden. Welch eine Fahrlässigkeit und Gleichgültigkeit seitens der Politik, voran ÖVP und SPÖ. Offenbar will die Politik den katastrophalen Bildungsstand im Land gar nicht kennen.
24% der 14-16jährigen Schüler:innen haben Schwierigkeiten mit Lese- und Schreibkompetenz. Damit liegt Österreich klar über dem OECD Mittel. Die Zahl der Analphabeten in Österreich hat in den letzten Jahren sogar noch deutlich zugenommen.
Die Sendung dokumentiert, dass Schüler:innen teilweise durch die Schulpflicht „geschoben” werden, auch wenn sie die erforderlichen Lernkompetenzen nicht erworben haben. Das um eine Stellungnahme angefragte Bildungsministerium antwortete mit Textbausteinen und bezog zu diesem unhaltbaren Befund keinerlei Stellung.
Wenn Österreich ein Problem mit vielen offenen Stellen hat, dann ist das großteils auch hausgemacht durch eine katastrophale Bildungspolitik.