Gestern Abend bin ich in Wien am Parlament vorbei flaniert. Dabei fiel mir auf, dass die Freitreppe und die Zugänge mit Barrikaden abgesperrt und von Polizei gesichert waren. Bis auf einige wenige Touristen war aber niemand zu sehen. Eine Malteser Schwester sammelte mit einer Büchse.

Ich ging auf einen Polizisten zu und fragte ihn, warum das Parlament gesichert werde. Die Antwort:  Im Parlament fände gerade eine Sitzung statt in welcher Gesetze beschlossen würden. Um möglichen Bürgerprotesten vorzubeugen hätte man diese Absperrungen aufgestellt und die Zugänge mit Exekutivbeamten gesichert.

Nun frage ich mich, was das für ein Demokratieverständnis ist, wenn sich die Volksvertreter bei einem zentralen Akt ihres Deputats gegenüber dem eigenen Volk verschanzen müssen, oder glauben es tun zu müssen. Österreich ist doch kein Bananenstaat, oder doch?

Manchmal sind es so unbedeutend scheinende Phänomene, die Fehlentwicklungen aufzeigen.