PISA und Generation Net
Digitale Medien durchdringen den Alltag Jugendlicher immer stärker. Allein in Österreich nutzen beispielsweise knapp 700.000 Jugendliche Facebook, ein Viertel aller Facebook User des Landes.
Auch wenn überwiegend Zeit in Sozialen Netzwerken verbracht wird, wird das Internet auch darüber hinaus genutzt. Dabei verbringen mehr als die Hälfte täglich zwischen zwei und drei, etliche auch mehr Stunden im Internet.
Hält man dagegen, dass Österreichs Schüler beim sinnerfassenden Lesen elektronischer Medien wie Internet, E-Mails, Blogs, etc. bei der PISA Studie auf dem 15. von 16 Plätzen gelandet sind und damit noch schlechter abschneiden, als beim Erfassen gedruckter Texte, drängt sich die Frage nach Medienkompetenz auf. Nur 3 Prozent Spitzenschüler - im Vergleich zu durchschnittlich 8 Prozent. (Der Standard, 28.07.2011) finden sich im Ergebnis.
Medienkompetenz, so scheint es, wird auf die Fähigkeit der Handhabung digitaler Anwendungen reduziert. Im Vordergrund dabei stehen Tipps, Tricks, Tools und Instrumente. Click, Click, Click. Dass die Fähigkeit zu lesen auch in der digitalen Welt eine Grundvoraussetzung darstellt bleibt offenbar unterbelichtet.
Dies kann für Unternehmen durchaus zum Problem werden, zumal sich hier sogar ein negativer Trend abzeichnet. Auch wenn viele der Arbeitsplätze hinter Bildschirmen als digitale Fließbandarbeit von MitarbeiterInnen nicht mehr abverlagen als von ArbeiterInnen an Fließbändern industrieller Fertigung, teilweise sogar weniger, stellt die Fähigkeit zu lesen im Internet doch eine wesentliche Grundvoraussetzung dar, um international im Wettbewerb erfolgreich bleiben zu können.
Dass sich die Bildungspolitik offenbar damit beruhigt, dass die Zahl Jugendlicher, die sich im Internet bewegt hoch ist und z.B. bei der Nutzung mobiler Endgeräte höher ist als im benachbarten Deutschland, bedeutet für sich genommen noch wenig und entschuldigt keinesfalls ihr Versagen.
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