Gelassen bleiben
Bislang hatte ich mich bei den verschiedensten social platforms und social media mit unterschiedlichsten Pseudonymen registriert. Vorrangig ging es mir dabei darum, über Web 2.0 nicht nur zu reden, sondern Erfahrung mit allen seinen Facetten zu machen - ohne dabei allerdings als Unternehmen oder mit Namen in Erscheinung treten zu wollen. Da ich seit Anfang der 90er Jahre Internet und WWW extensiv nutze und seit Jahren interessante Web 2.0 Geschäftsmodelle teste, hatte ich schon früh großen Respekt vor dem unberechenbaren Gedächtnis des Internet.
Erst im Zusammenhang mit dem Relaunch der Unternehmenssite stellte ich mir die Frage, ob ich das so fortsetzen möchte, oder mich um ein - neudeutsch - Reputations-Management im Internet bekümmere. Mit anderen Worten, es ging/geht darum, aus der Deckung zu kommen und Farbe zu bekennen
Udate nach vierzehn Jahren: Es heißt auch gelassen bleiben, beim Abmelden von Sozialen Plattformen, aktuell beispielsweise bei Twitter.
Seit 2008 ist die Netzkultur derart verkommen und haben Hetze, Hass und Fake News in so großem Umfang die sozialen Netze befallen, dass selbst der Nutzen, privat oder geschäftlich, kontinuierlich dagegen abgewogen werden musste und muss. Ich selbst habe mich aus allen Sozialen Plattformen zurückgezogen, die ich nicht produktiv nutze. Das waren schon einmal eine ganze Menge. Aber auch bei jenen, die durchaus nützlich sind, fragte ich mich, ob es dazu nicht Alternativen gibt. In Summe habe ich mich aus rund 30 Sozialen Plattformen zurückgezogen: Das begann schon 2012 als ich Facebook nur noch als Sandbox nutzte. Dem schloss sich 2013, als Facebook WhatsApp übernahm, auch diese Plattform an, wenig später nach der Übernahme von Instagram auch diese. Zuckerberg hatte sich schon in den Anfangsjahren von Facebook, nachdem es auch in Europa zugänglich war, dadurch ausgezeichnet, dass er gegen die Interessen der Nutzer und Communities in kurzen Abständen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen änderte, dann nach großen Protesten wieder zurückrudern musste, kurz darauf aber nochmals einen Vorstoß machte und so fort. Er war in meinen Augen kein seriöser und verlässlicher Anbieter.
Daran schlossen sich bis zuletzt rund dreißig weitere Plattformen an, aus denen ich mich zurückzog. Manche davon wurden eingestellt, andere aufgekauft und liquidiert, wie beispielsweise eatherpad durch Google, die einen Konkurrenten für die Produktline Google Drive aus dem Weg haben wollten. Bis zuletzt, als ich nahezu sämtliche Twitter Accounts löschte. Mit Elon Musk möchte ich wie mit Eric Zuckerberg nichts zu tun haben.
Gerade bei Twitter verlor ich etwas die Gelassenheit. Ich bin zu Mastodon umgezogen, d.h. umziehen ist da nicht der richtige Ausdruck. Ich fange bei Mostodon neu an. Um zu verhindern, dass mit meinem früheren Twitter-Namen, der dann ja wieder frei wäre, Missbraucht getrieben werden könnte, habe ich allerdings die sensiblen Accounts nicht gelöscht, sondern vorerst eingefroren - Ausnahme @clienhardt; hier gibt es übergangsweise Crosspostings aus Mastodon @clienhardt@mastodon.bayern.