Kein Promotionsrecht für Fachhochschulen?
"Bitte nicht noch mehr Doktoranden!" titelte DIE ZEIT Ende Februar. Die Bildungsindustrie des tertiären Sektors ist hungrig und entsprechend reklamieren Fachhochschulen das Recht auf Ausbildung von Doktoren, also das Promotionsrecht. Marion Schmidt zu diesem nachvollziehbaren Wunsch: "Er ist falsch. Wir brauchen in Deutschland nicht mehr Doktoranden - wir brauchen weniger. Wir haben kein Mengenproblem, wir haben ein Qualitätsproblem."
In Deutschland beträgt die Lehrverpflichtung von Professoren an Fachhochschulen 18 Stunden. Wie soll da, so Schmidt, eine angemessene Betreuung von Doktoranden noch möglich sein. Dazu kommen Projektentwicklungen und Akquise von Drittmitteln etc. In Österreich dürfte die Situation nicht wesentlich anders sein.
Aber auch die Universitäten seien gefordert, zu "beweisen, dass sie die Qualität der Arbeiten sichern können."
Und nun kommt ein gar nicht so unvernünftiger Vorschlag: "Dazu gehört auch, dass sie [gem.: die Universitäten] exzellente Absolventen von Fachhochschulen, die bei ihnen promovieren wollen, nicht abweisen dürfen."