Studierende wehren sich gegen Ausbildung zum Fachidioten
Aufhorchen ließ mich ein Beitrag in „Computer und Kommunikation” zu "Big Data. Vom Informatiker zum Data Scientist". Derzeit wird an einem Umbau des Curriculums zum Studium der Informatik gearbeitet. Dabei sollen Inferenzanalyse, Fehlerberechnung und ähnliche für Big-Data-Anwendungen wichtige Inhalte hinzukommen und dagegen andere Inhalte, wie Compilerbau reduziert werden. Das, so hörte ich, würden die Studierenden aber kritisch beurteilen.
Die Kritik kann so zusammengefasst werden: „Wahrscheinlichkeitsrechnung und Datenanalyse ausbauen ist ok […]. Aber wenn wir uns stärker mit Big-Data-Anwendungen beschäftigen, dann wollen wir die berufsethischen Fragen, die damit zusammenhängen, auch methodisch reflektiert diskutieren. Also welche Big-Data-Anwendungen sind vertretbar und welche nicht. ”
Peter Welchering kommentiert dazu, dass es genau diese ethische Diskussion ist, um die sich die Informatik in der Ausbildung schon seit Jahrzehnten herumdrückt.
Die Kritik hat mir Hoffnung gegeben. Wenn Studierende sich gegen eine Ausbildung wenden, die weitestgehend an kurzfristigen Anforderungen der Wirtschaft ausgerichtet ist, und wieder Fragen stellen, die letztlich das ausmachen, wofür Universitäten auch stehen, dann lässt mich das entspannt in die Zukunft sehen.
Das Gespräch von Peter Welchering mit Manfred Kloiber können Sie > hier < nachlesen.