Startups und Entrepreneure scheinen wie von einem Fieber getrieben, von der Vorstellung einen Coup zu landen, der in kurzer Zeit enormen Reichtum bringt. Paradebeispiel ist wohl Instagram. Mit 12 Mitarbeiter_innen und ohne einen Dollar verdient zu haben, wurde das Unternehmen von Marc Zuckerberg für 760 Millionen Euro aufgekauft - eineinhalb Jahren nach der Gründung des Unternehmens. Begonnen hatte ein richtiger Trend von Startups mit Exit-Strategie nachdem Google YouTube 2006 für den von 1,3 Milliarden Euro gekauft hatte. Ganz zu schweigen von WhatsApp mit einem Kaufpreis von 16 Milliarden USD usf.↑
Verschlüsselter Datentransfer zwischen Unternehmen und Unternehmensberatern ist für Datensicherheit eine zentrale Voraussetzung - ein Instrument zur sicheren Kommunikation ist die verschlüsselte Kommunikation – Damit setzen sich Unternehmensberater aber auch Unternehmen im Regelfall nicht wirklich auseinander. Während das Thema Datensicherheit bei der IT-Beratung schon länger angenommen ist, stellt sich die Branche der Unternehmensberater dieser Herausforderung nur sehr zögerlich.
Das sind die Fakten und sie sprechen eine deutliche Sprache:
- Täglich werden in Österreich etwa 110 Unternehmen gegründet.
- 2014 waren es insgesamt rund 37Tausend (auch wenn diese Zahl seit einigen Jahren stagniert)
- Etwa die Hälfte der Jungunternehmen scheitern innerhalb der ersten drei Jahre.
- 20 Prozent der sog. "Pleitiers" sind gescheiterte Gründer.
- Die gescheiteren Selbständigen sind "im Schnitt mit 101.000 Euro deutlich höher überschuldet als unsere anderen Klienten", sagt Hans Grohs vom Dachverband ASB Schuldnerberatungen .
- Daher wundert es nicht, wenn 40% der Privatkonkurse 2014 auf dies Gruppe der gescheiterten Selbständigen fällt.
Eine doch eher verheerende Bilanz.
Werden Entrepreneure verheizt?
Bei Google werden Ideen, die entwickelt werden nach Aussagen von Mitarbeitern wie Spagetti an die Wand geworfen. Was kleben bleibe werde weiter bearbeitet. Davon gelange wieder nur ein Teil zur Marktreife und davon wiederum schafften es einige wenige erfolgreich zu sein.
Es ist nicht ganz von der Hand zu weisen, dass in Österreich - aber nicht nur hier - viele Menschen in die Selbständigkeit als Unternehmer_innen gelockt werden, in der Hoffnung, dass von den vielen, die es versuchen, zumindest einige wenige erfolgreich sein könnten. Dass neun von zehn scheitern sei eben der Preis, wie es ein österreichischer Politiker formulierte.
Begleitet und gefördert werden diese Entrepreneure von Menschen, die fast ausnahmslos Angestellte sind, auf gut bezahlten Posten sitzen und die kein Risiko tragen: Ein Gesellschaftsspiel für manche Zyniker. Sie verwalten beachtliche Förderbudgets und setzen regelmäßig Millionen Euro in den Sand - Steuergeld.
Es scheint, als sei das biblische Gleichnis, das viele der Akteure noch aus der Schule kennen, Pate zu stehen: Das Gleichnis vom Sämann. Er säte und „ein Teil der Saat fiel auf den Weg und die Vögel kamen und fraßen sie. Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden wo es nur wenig Erde gab; es ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war. Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen und die Dornen erstickten die Saat. Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht, teils hundertfach, teils fünfzigfach, teils dreißigfach. Wer Ohren hat, der höre!” (Mt 13,1-9)
Das Prinzip der Streuung ist weit verbreitet, man denke nur an die Finanzwirtschaft. Sofern nur ein Teil der Investition erfolgreich ist, kann das bedeuten, dass die Erträge nicht nur die Streuverluste decken, sondern eben weit darüber hinaus gehen und enorme Gewinne bringen.
Das ist bei Business Angels nicht viel anders. Es wird Geld in erfolgversprechende Startups investiert. Jeder Investor weiß, dass es naiv wäre anzunehmen, jedes dieser Investments würde aufgehen. Kalkuliert wird damit, dass ein geringer erfolgreicher Teil enorme Gewinne verspricht.
Völlig naiv gehen viele davon aus, dass bei entsprechend großer Zahl von Entrepreneuren eine entsprechend höhere Wahrscheinlichkeit bestehe, das eine oder andere erfolgreiche Unternehmen darunter zu finden. In den Köpfen spuken Google, Facebook, Amazon oder lokale, kleinere Erfolgsgeschichten wie Runtastic.
Entrepreneure sind Menschen, keine wirtschaftlichen Dispositive
Hinter scheiternden Unternehmen stehen Menschen und Schicksale. Das wird zumeist ausgeblendet. Ausgeblendet wird auch, dass der amerikanische Weg des Probierens, Scheiterns, wieder Probierens bis zu einem großen oder zumindest leidlichen Erfolg in Europa, zumal in Österreich keine Tradition hat. Darüber wurde in den letzten Jahren viel geschrieben.
Die Entrepreneure, die gescheitert sind und sich im Privatkonkurs wiederfanden, haben ihre Bonität verloren. Ganz zu schweigen von jenen, die gescheitert sind und mit ihren hohen Schulden leben müssen, weil sie die Voraussetzungen für einen Privatkonkurs nicht mitbringen - betroffen sind hier insbesondere ältere Menschen.
In meiner Praxis als Unternehmensberater treffe ich immer wieder auf Entrepreneure, die Förderungen und Kredite für mehr als gewagte Businesspläne erhalten haben. Noch erstaunlicher finde ich, dass viele sogenannte Entrepreneure das Mindset und die Persönlichkeit eines Entrepreneurs nicht mitbringen und trotzdem gefördert werden oder riskante Kredite bewilligt bekommen. Sie tragen viel Risiko. Wenn es gut läuft werden viele einfach übernommen, weil ihnen die Luft ausgeht.
Entrepreneure und das wachsende Prekariat
Das Prekariat heute ist quasi das Proletariat 2.0. Es sind zumeist sich selbst ausbeutende, aber auch fremd ausgebeutete engagierte junge Menschen die prekär leben und arbeiten. Würde man einem Beamten oder der überwiegenden Zahl der Angestellten zumuten unter vergleichbaren Bedingungen zu arbeiten, gäbe es Aufruhr. Das durchschnittliche Einkommen von Entrepreneuren in Österreich liegt bei elftausend Euro netto im Jahr. Geteilt durch 14 ergibt sich ein monatliches Einkommen von 785 Euro. Viele verdienen noch nicht einmal das - bei oft deutlich über 40 Stunden Arbeit und Schulden. Darunter sind viele mit Hochschulabschluss. Bieten sie beispielsweise einem Sachbearbeiter bei einer Landesregierung für 38,5 Std. Arbeit ein Einkommen von netto 785 Euro und er wird sich nach ihrer Zurechnungsfähigkeit erkundigen.
Nur am Rand sei erwähnt, dass vor allem die Politik sehr daran interessiert ist, die Arbeitslosenquote zu senken. Zu vielen Arbeitslosen wird beim AMS eingeredet, sie hätten das Zeug zur Selbständigkeit, zum Entrepreneur. Nur ganz wenigen jedoch gelingt es, aus der Arbeitslosigkeit heraus erfolgreiche Unternehmen zu gründen, wie das bspw. bei ‚Sonnentor’ der Fall ist.
Nahezu zynisch klingt es da, wenn pauschal unterstellt wird, dass Selbständige glücklicher seien. ↑
Ebner, Josef: Zahl der Gründungen stagniert seit Jahren. In Die Presse vom 31.01.2015. URL=http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/4652179/Zahl-der-Grundungen-stagniert-seit-Jahren [Zugriff 04.08.2015]
Möchel, Kid: Schuldenfalle Selbstständigkeit. In: Kurier vom 09.06.2015, URL=http://kurier.at/wirtschaft/finanzen/schuldenfalle-selbststaendigkeit/135.190.393 [Zugriff 04.08.2015]
Soziale Medien, seien es Twitter, Facebook, GooglePlus, YouTube etc. sind technisch relativ schnell handzuhaben. Selbst dort, wo ein Einschulungen sinnvoll sind, werden diese in den meisten Fällen für die MitarbeiterInnen keine großen Herausforderungen darstellen. Ganz anders verhält es sich mit der erfolgreichen Nutzung.
Enterprise 2.0 ist kein Werkzeugkasten, sondern eher eine Haltung. Erfolgreich können die Werkzeuge, also die Sozialen Medien, Sozialen Netzwerke, Apps u.v.m. dann genutzt, wenn begriffen wird, dass es sich um Medien des sozialen Austauschs handelt. Das setzt natürlich eine passende Unternehmenskultur voraus, die sich u.a. durch MitarbeiterInnenorientierung, Wertschätzung und Fehlertoleranz auszeichnet. In vielen Fällen ist eine solche Unternehmenskultur erst zu entwickeln. Aber es lohnt sich.
Leider gibt es noch viele Unternehmen, die in Enterprise 2.0 (E2.0) eine kostengünstige Möglichkeit sehen, mit geringen Kosten höhere Effektivität und Effizienz erzielen zu können. Symptomatisch dafür ist oftmals die Einführung von E2.0 top down.
So ist mein Beitrag zu Corporate Web 2.0 (E2.0) von 2008 noch nicht überholt und ich biete ihn an dieser Stelle zur Lektüre, bzw Relektüre an.
In Austria and Germany enterprises are hiring for jobs that most of them call “Head of Social Media” or “Social Media Manager” or “Chief Social Media Officer". I am asking myself for what purposes? What do those enterprises expect? What habit do they focus?
I presume most of them - those who are not really interested in sharing and social interaction - urge their Social Media Manager to push and broadcast social wrapped advertising in as many social media channels as possible and to affect SEO. Black Hat tactics. Like Chameleons they try to camouflage, although that does not work normally.
I think that CLO - Chief Listening Officer - hit the mark. Who is focused on pushing and persuading often forgets fist to listen. But without listening you can not get into a conversation. Without conversation there is no social interaction, only broadcasting.
.