„Reputation” oder „Über das Tragen eines Anzugs”
Kleider machen Leute
- diese Vorstellung lässt manchen geradezu in den Anzug hineinwachsen. Und dennoch: Viel zu vielen merkt man an, dass ihr Anzug nicht ihre zweite Haut ist, vielmehr so etwas wie eine vorgehängte Fassade. Das ist unabhängig davon, ob der Anzug nun von der Stange gekauft ist oder maßgeschneidert. John Berger hat dazu einen aufschlussreichen Essay geschrieben: Das Leben der Bilder oder die Kunst des Sehens.
Obwohl das Thema Reputation im Web schon seit längerem Thema ist, gehen manche sehr unbekümmert damit um. Anderen wiederum ist ihre Web Reputation ein Anliegen, ein so großes, dass sie keine Mühe scheuen, diese nach allen „Regeln der Kunst” zu designen. Dabei übersehen viele, dass Authentizität nicht vorgespielt werden kann. Andererseits verschafft auch die vorgehängte Fassade einer passablen Reputation einen Wettbewerbsvorteil, den sich gerade „zwielichtige” Unternehmen gerne zu Nutzen machen.