ePortfolios bei LinkedIn - Eine konsequente Entwicklung
Die formale Ausbildung mit ihren Abschlüssen und Titeln, die über Generationen als Maßmarken für eine berufliche Karriere dienten, sind zunehmend nur noch ein Argument für oder gegen eine Bewerberin.
Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass Wissen eines ist, Kompetenz etwas anderes. Wobei in unseren Ausbildungssystemen selbst Wissensvermittlung nicht selbstverständlich ist — oft wird es mit Informationsvermittlung verwechselt.
Unternehmen suchen nach Arbeitskräften, die in der Lage sind, aus Informationen Wissen zu generieren und darüber hinaus zeigen, dass sie dieses Wissen anwenden können, also aus Wissen Kompetenz entwickeln können. Das wiederum lässt sich nicht durch Noten und Titel oder formale Ausbildung nachweisen. Auch wissenschaftliche Publikationen weisen zunächst im besten Fall wissenschaftliche Kompetenz nach.
Um das Potenzial einer Bewerberin für ein Unternehmen erkennen zu können, ist es hilfreich, Einblick in Arbeiten, Projekte etc. bekommen zu können. Arbeitsproben sind dabei ein Anfang. Case Studies führen schon weiter. Alles das kann in einem Portfolio zusammengetragen und Interessenten zugänglich gemacht werden.
LinkedIn, das maßgebliche internationale Karrierenetzwerk, macht es nun möglich, solche Portfolios im eigenen Profil anzulegen, nach dem Motto: „Lassen Sie Ihre Arbeit für sich selbst sprechen”.
Wer weiß, vielleicht entwickelt LinkedIn dies über ein Upload von Arbeitsproben hinaus und bietet künftig eine Schnittstelle zum Import von beispielsweise Portfolios im Leap2A Standardformat. So könnten Portfolios oder Teile davon aus ePortfolio-Systemen von Universitäten übernommen werden — auch wenn diese an Hochschulen im deutschsprachigen Raum im Vergleich zu vielen englischsprachigen Ländern noch wenig verbreitet sind.
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