Book on Demand: Eine geniale Alternative zu eBook und Print
Im Zusammenhang mit der Veröffentlichung meines Buches “Corporate Twitter. Ein Praxisbuch für Unternehmen” stellte sich anfangs schon die Frage nach einem geeigneten Medium.
Die besondere Herausforderung bei diesem speziellen Thema bestand darin, dass die Halbwertszeit des Inhalt relativ gering ist, jedenfalls geringer als bei Verlagen üblicherweise vorausgesetzt. Hier sollten Bücher zumindest 18, wenn nicht gar 24 Monate weitgehend aktuell bleiben. Da sich bei Twitter und anderen Sozialen Medien nahezu laufend etwas ändert ist das klassische, in einer Auflage gedruckte Buch nicht wirklich wirtschaftlich. Dazu kommt, dass renommierte Sachbuchverlage von der Einreichung des Manuskripts bis zur Auslieferung teilweise bis zu vier Monate benötigen. Bei der flüchtigen Materie schon fast eine Ewigkeit.
Als Alternative hatte ich an ein eBook gedacht. Hier können schnell wichtige Änderungen nachgetragen und erneut veröffentlicht werden, gewissermaßen als weitere, aktualisierte Auflage. Im klassischen Verlagswesen wäre das, bevor nicht die erste Auflage weitgehend verkauft ist, ein Unding und wirtschaftlich nicht verantwortbar. Bei einem eBook sind die Kosten dafür vernachlässigbar, gilt es ja nur, das Dokument zu ersetzen.
Andererseits gibt es zu Twitter, Facebook und anderen Sozialen Netzwerken und Neuen Medien eine kaum überschaubare Anzahl großteils kostenloser eBooks, viele davon nur wenige Seiten umfassend und in erster Linie dazu gedacht, über einen Download zu Kontaktdaten zu kommen.
Kostenlos wollte ich meine Arbeit nicht vertreiben. Das hat weniger mit Umsatz als vielmehr mit Wertschätzung der eigenen Arbeit gegenüber zu tun. Das ist m.E. auch kein Widerspruch zu “contributing” und “sharing". (Dazu später einmal ausführlicher hier im Blog) Über meinen E-Shop könnten Verkauf und Vertrieb digitalisierter Produkte problemlos abgewickelt werden. Offen wäre nur die Frage der Zahlungsabwicklung. Doch das wäre nicht das vorrangige Problem. Vielmehr stellte sich die Frage, ob es überhaupt Sinn macht ein digitalisiertes Produkt wie ein pdf zu verkaufen, wenn bereits ein erstes verkauftes Exemplar schnell und über vielfältige Kanäle verteilt und weitergereicht werden kann. Dazu kommt, dass derzeit das Lesen von eBooks - am Bildschrim oder ausgedruckt - noch nicht wirklich komfortabel ist.
Mit meiner Entscheidung für Book on Demand vereinigte ich die Vorteile von Print und eBook, ohne deren Nachteile in Kauf nehmen zu müssen. Da bei Book on Demand jede Ausgabe, dh. jedes Buch auf Anforderung produziert wird, gibt es keine Druckauflage, die vorfinanziert, gelagert und über Monate aktuell bleiben müsste. Sollte es notwendig sein, den Inhalt des Buches schon nach wenigen Wochen zu aktualisieren, so muss dazu nur die Master Datei ersetzt werden und bereits wenige Stunden später würde die aktualisiert Auflage ausgeliefert werden können. Damit hatte ich die Lösung für ein gedrucktes Buch gefunden, dass sehr felxibel und kostengünstig auf dem neuesten Stand gehalten werden kann. Zudem ist das auch ökologisch sehr überzeugend. Es wird ausschließlich nach tatsächlicher Nachfrage produziert.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Mit Book(s) on Demand ist generell die Produktion eines Buches auf Bestellung (on Demand) gemeint (Vgl. Wikipedia). “Book on Demand (www.book-on-demand.de)” ist aber auch ein Anbieter, wie “Books on Demand (www.bod.de)".
Im nächsten Beitrag werde ich meine bisherigen Erfahrungen mit Books on Demand schildern