Mozartgasse




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Stiegenhaus
Lärmschläuse
Kapelle
Halle
Priesterzimmer (Sakristei)
Büro (Verwaltung)
Studierraum
Klubraum
Anrichte
Teeküche
WC-Anlage
Lesezimmer und Bibliothek
Lichthof





Studentenkapelle,
Mozartgasse 4, 1040 Wien

Das von der Katholischen Hochschulgemeinde erworbene und adaptierte Haus Mozartgasse 4, Wien IV, wurde 1908 bis 1910 von Architekt Egon von Leutzendorf für Mayer von Gunthof gebaut. Der Zeit entsprechend ist der englische Landhausstil Vorbild. Viele Adelsfamilien errichteten zu dieser Zeit ihr Palais, die einen etwas aufwendiger und freistehend, die anderen in ein Wohnhaus eingebaut so wie hier. Das brachte für Uhl den Vorteil einer eigenen Stiege und eines in sich vollkommen abgeschlossenen Hauses im Haus. Man erreicht von der Durchfahrt über die Holzstiege das erste Geschoss, in dem alle Aufenthaltsräume untergebracht wurden (hier waren früher die Repräsentationsräume). Im zweiten Geschoss befinden sich – wie ehemals – die Schlafräume. Die Studenten sind in Ein-, Zwei- und maximal Dreibettzimmern untergebracht. Ein gemeinsamer Waschraum, WC, Abstellräume (für Koffer etc.) und eine Küche ergänzen das Raumprogramm. Eine Priesterwohnung mit eigenem Bad und Küche (Wohn- und Schlafraum) befindet sich ebenfalls in diesem Geschoss. Zwischen dem ersten und zweiten Geschoss bildet ein erweitertes Stiegenpodest – von Uhl durch eine neuerrichtete Wand gegen die Stiege hin abgeschlossen – den Raum der Begegnung. In allem und jedem wurde versucht, mit geringstem finanziellem und baulichem Aufwand die Räume so anzuordnen, daß das Ganze einen sinnvollen Ablauf ergibt. Um eine individuelle Einrichtung möglich zu machen, entschloß man sich für Normmöbel.

Die Kapelle befindet sich im ersten Geschoss. Unmittelbar vom Stiegenpodest aus erreicht man durch eine Türe die Lärmschleuse, von der aus man die Kapelle direkt betreten kann (zwischen Lärmschleuse und Kapellenraum wurde nur ein Vorhang angebracht). Die Kapelle ist 4,50 mal 9 Meter groß und 4 Meter hoch. Dieser Raum wird von einem Tisch bestimmt, der zwei Drittel der Raumlänge einnimmt. 15 Eichenhocker bieten Platz zum Sitzen, ein etwas erhöhter Boden hinter dem Tisch bezeichnet den Platz für den Priester. Eine Marmorkonsole an der Rückwand dient als Platz für die Opfergeräte. Die Kapelle erhält Ihr Licht durch ein Fenster, das zur Straße gerichtet Ist. Das Tageslicht wurde durch weißgestrichene Holzlamellen ausgeblendet. Das Kunstlicht besteht aus Leuchtstoffröhren, die in drei weißgestrichenen Elementen ausgeblendet werden.

Verwendete Materialien
Wände und Decke: weiß getüncht
Fußboden, Altar und Hocker: Eiche natur.
Ablageplatte: weißer Marmor.
Kerzenleuchter: Aluminium natur.
Der Raum ist mit einer Radiatorenheizung ausgestattet